AlmÖhi
2000



1.Tag: Konstanz - Gargellen.

2.Tag: Gargellen - Schlappiner Joch - Klosters - Davos - Dürrboden.

3.Tag: Dürrboden - Scaletta Paß - S-chanf - Chaschauna Paß - Livigno.

4.Tag: Livigno - Passo di Valle Alpisella - Bomiro - Passo di Gavia - Ponte di Legno.

5.Tag: Ponte di Legno - Forcellina di Montozzo - Mezzana - Basetta della Vigo - Passo Campo Carlo Magno.

6.Tag: Passo Campo Carlo Magno - Madonna di Campiglio - Passo Bregn de lOrs - Ponte Arche - Passo del Ballino - Riva - Passo S.Giovanni - Rovereto.

7.Tag: Rovereto - Konstanz per Bahn.

Anmerkung:
In Klammer () die Höhe in Meter.
Die im Höhenprofil mit rot gekennzeichneten Schiebestrecken basieren wie folgt:
- Effizienz auf Langstrecke: Wenn Schiebetempo=Fahrtempo mit Schiebepuls+20.
- Zu steil, zu unwegsam, Untergrund zu lose, Hose voll.

- Keine Rentnerscheibe vorhanden.


1.Tag:
139km, 1167hm↑, 184hm↓, 7.02h: Leichte Tour auf gut ausgebauten Radwegen. Nur zum Schluss wird`s ernst.
Höhenprofil
(gif,14kb) , Generalkarte Schweiz und Österreich.

Von Konstanz (405) bis St.Margarethen entlang des Bodenseeufers auf gut ausgebauten Radwegen mit hervorragender Beschilderung. Erst in Österreich wird man mittels absoluten Wegweiserwirrwahrs Zickzack durch die Landschaft geschickt . Besser von St.Margarethen auf dem Schweizer Rheinuferbegleitweg bis unterhalb des Berges Altmann und dann erst Richtung Feldkirch nach Österreich überwechseln.

Weiter über Bludenz nach Galgenuel (827). Auch hier durch vielfältige Beschilderung schwierige Orientierung ohne Karte. Schneller geht`s, wenn man der Straße anstatt dem Radweg folgt, dafür verpasst man allerdings schöne Landschaften. Von Galgenuel geht`s steil bergan bis Gargellen (1400) auf Teer. Hier gibt es vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten, z.B. Pension Arnika, an der Hauptstraße rechterhand, Tel. 05557-6119, Fax. 611922, radlerfreundlich, sehr saubere EZ für 320 ÖS, DZ 520 ÖS, alles incl. Frühstück. Nahe bei, im Restaurant Tiaja gibt`s ordentliche Portionen zu vernünftigen Preisen (Spaghetti 89 ÖS).
Up


2.Tag:
43km, 1846hm↑, 1240hm↓, 4.49h: Konditionszehrende Tour zum Eingewöhnen mit vielfältigen Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Strecke.
Höhenprofil
(gif,16kb) , Karte Kümmerly+Frey 813.

Von Gargellen (1400) ein kurzes Stück Teer, dann rechts weg auf Schotter bis zur oberen Valzifensalpe (jpg,54kb) (1838). Jetzt ist schieben bis zum Schlappiner Joch (2202) angesagt (steil, herber DH in umgekehrter Richtung). Es folgt ein deftiger Singletrail bis Schlappin (jpg,49kb) (1658), der mich so manches mal hat absteigen lassen. Echte DH-Profis fahren komplett ab. Von Schlappin bis Klosters Dorf (1124) führt ein bremsenfressender Schotterweg, der in den unteren Serpentinen schön abgekürzt werden kann.

Von Klosters Dorf bis Platz (1179) eine kleine Steigung auf Asphalt bezwingen und nach dem Ortsschild in Kehren nach Davos hinauf mit zwei Möglichkeiten: Entweder schutzlos der Sonne und dem starken Verkehr ausgeliefert auf schmaler Straße hoch gehechelt oder in der zweiten Kehre (Linkskehre) rechts in den Wald und auf schattigem Schotterweg steil bergauf. So steil, dass schieben effizienter als fahren ist. Wer mit Rentnerscheibe und Megawade unterwegs ist, der fährt. Nach einer Bahnunterführung zweigt ein Trail links weg, der einen zur Unteren Laret (1507) bringt. Hier gibt`s Touristen-Lager ab 25 CHF die Nacht.

Die Pass-Straße queren und weiter auf Schotterweg nach Wolfgang (1631) durch den Wald. Auf Straße am See entlang nach Davos Dorf (1571). Wer Hunger hat fährt die Hauptstraße am Bahnhof vorbei bis rechterhand ein "Eurospar" auftaucht. Im 1.Stock gibt`s ein preiswertes SB-Restaurant (Menü ab 10 CHF). Wer müde ist bekommt ein Bett in einer der zahlreichen Pensionen ab 60 CHF. Auskunft gegenüber dem Bahnhof.

Von hier entweder die Straße oder den parallel verlaufenden Wanderweg entlang nach Dürrboden (2007) hinauf. Das SB-Restaurant hier (8.30-18.30) bietet zwei getrennte Matratzenlager für 45 CHF incl. reichhaltigem Abendessen und Frühstück. Leider gibt`s Frühstück erst ab 8.30 Uhr, aber wenn man die nette Wirtin freundlich bitte, bekommt Frühstarter ein mehr als ausreichendes Vesper mit auf den Weg. Hüttenschlafsack ist keine Pflicht, aber auch keiner zu bekommen. Die Waschmöglichkeiten begrenzen sich auf die Waschbecken der Toilette. Dafür gibt`s warmes Wasser.
Up


3.Tag:
41km, 1693hm↑, 1885hm↓, 4.56h: Erst leichter Pass mit superschöner Abfahrt und dann ein hammerharter Aufstieg gefolgt von schwieriger Schotterabfahrt.
Höhenprofil
(gif,16kb) , Karte Kümmerly+Frey 813 und Kompass 96.

Wer eine Rentnerscheibe hat, der kann von Dürrboden (2007) bis zum Scaletta Pass (2606) fahren, die anderen schieben auf gut ausgebautem Wanderweg.
Blick nach Norden
(jpg,52kb), Blick nach Süden (jpg,53kb).
Von hier bis zur Alp Funtauna (2192) auf knackigem Singletrail fast die gesamte Strecke fahrbar. Jetzt folgt eine super Abfahrt bis Susauna (1682) auf breitem Schotterweg durch das wunderschöne Val Susauna
(jpg,50kb), doch nur, wenn man vor den vielen Wandergruppen unterwegs ist! Also früh satteln.

Weiter auf Teer bis S-chanf (1662), einem schönen Ort, der zum Rasten einlädt. Neben der Kirche findet man ein nettes Restaurant mit Mittags-Menü auf der Sonnenterrasse. Den Schildern zum Nationalpark folgend, nach einem Parkplatz weiter auf breiter Schotterbahn, den Fluss querend, zumeist steil bergan durch lichten Wald bis zur Alp Chaschauna (jpg,61kb) (2210). Durch ein Tal zum letzten, extrem steilen Aufschwung, den es 450hm hinauf zu schieben gilt.

Vom Chaschauna Pass (2694) eine kurze DH-Strecke runter schieben bis zum Rifugio di Cassana (2601). Jetzt durch tiefen Schotter eine steile Serpentinenstraße herunter, bremsenmordend am Abhang entlang. Achtung Geschwindigkeitsrausch: Einen vergeigten Powerslide und einen Überflieger mit sehr schmerzhafter Landung wegen einer übersehenen Schranke waren die Folge. Vorsicht also (jpg,65kb).

Ab P.2050 auf Teer bis Livigno (1816). Hier ist man als Durchreisender unerwünscht. Die einzige Wahl besteht aus einem 3 Sterne Hotel oder dem sehr einfachen Hotel Toale. Übernachtung mit ordentlichem 3-Gänge-Menü für 80.000 Lire. Wenn man Pech hat wird man im Keller eingelocht. Bei allen anderen Häusern muss man mindestens 2 Tage oder länger verweilen.
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4.Tag:
101km, 1998hm↑, 2554hm↓, 7.11h: Erst recht einfacher Pass mit lockerer Abfahrt, die man noch schön verlängern kann, um sich dann unendlich lang den Gavia hoch zu mühen.
Höhenprofil
(gif,17kb) , Karte Kompass 96 und 72.

Ab Livigno (1816) auf gutem Weg ein Stück entlang des Sees um dann auf schmäler werdendem Pfad immer steiler bergan zu strampeln. Ab der Flussquerung (jpg,63kb) (1920) heißt es schieben (zu steil, dazu durch Nässe rutschiger Untergrund) bis kurz vorm Passo di Valle Alpisella (2280). Rentnerritzelbesitzer können ab P.2150 wieder in die Pedale treten. Vom Pass auf breitem Schotterweg hinunter zum Lago di S.Gaicomo (1950) und weiter an dessen südlichem Ufer entlang auf Erdstraße, vorbei an der Villa Valania (1941) bis zu zwei kurzen Tunnels (kein Problem ohne Licht). Hier sollte man sich entscheiden, ob man sich die langweiligen, bremsenfressenden Serpentinen herunter stürzt oder aber nach der 3. Kehre rechts (jpg,66kb) weg Richtung Valle di Foscagno immer auf gleicher Höhe bleibend einen wunderschönen, breiten Schotterweg bis Arnoga (1890) fährt (10km lohnender Umweg). Ab hier auf Straße rasant hinab nach Bormio (1225).

Jetzt heißt es Backen zusammenkneifen und drüber. Langweiliges, eintöniges Meterzählen auf viel befahrenem Asphalt. Nur die umliegenden Berge entlohnen mit spektakulären Eindrücken. Möglichkeiten zur Übernachtung bietet das Rif. Berni al Gavia (2545) und Rif. Bonetta (2618) vor dem Passo di Gavia (2621). Ab hier bis Precasaglio (1340) KEINE Übernachtungsmöglichkeit mehr, auch nicht in Pezzo. Am besten fährt man ab bis Ponte di Legno (1257) und mietet sich im Albergo Ristorante "Cervo", Corse Trieste 47/49, Tel. 0364-91170, mitten in der Fußgängerzone für 35.000 Lire ein. Fürs Frühstück sollte man lieber eine Bäckerei aufsuchen.
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5.Tag:
62km, 2826hm↑, 2401hm↓, 7.49h: Eine Mega(tor)tur. Steile Pässe, Extrem-DH, Supertrail, 3*Hotel.
Höhenprofil
(gif,17kb) , Karte Kompass 72 und 73.

Von Ponte di Legno (1257) den Weg des Vortags bis zum Abzweig Pezzo zurück. Vor dem Ort links weg auf schmaler Straße nach Case di Viso (1763). Von hier bis zum Rif. A.Bozzi(jpg,45kb) (2478) teils fahren, teil schieben. Die mit der großen Übersetzung fahren alles, bis auf das Stück zwischen Rifugio und Forcellina di Montozzo (2613) da es viel zu steil ist.

Durch ein langes Tal windet sich der Trail bis auf P.2351 (jpg,54kb) hinab. Es folgt ein Extrem-DH (jpg,68kb) (heute, 2015, muss ich hier sehr schmunzeln. Aber mit dem damaligen Material ;-) bis P.2150. Zu schwer, also schieben. Hier gibt es einen Abzweig. Links weiter steil bergab bis zum Seeufer (1800) und direkt am See entlang bis zur Staumauer oder rechts weg einem schmalen Pfad folgen der für Fortgeschrittene herrliche Passagen besten Singletrails mit kurzen Schiebepassagen liefert, bis auch er sich in fahrbarer Steilheit der Staumauer (1815) nähert. Noch ein Stück Schotterstraße hinunter und dann in rasendem Tempo die Teerstraße nach Mezzana (941) runter rollen lassen. Wem das alles zu viel ist oder das Wetter nicht mitmacht, kann gemütlich über den Passo del Tonal (1883) auf asphaltierter Straße fahren.

In Mezzana hat man die Wahl, weiter auf ödem Asphalt oder über den Basetta della Vigo(jpg,43kb) (2137) Richtung Madonna di Campiglio zu kommen. Für Letzteres biegt man nach rechts ab, durchquert Marilleva (900) und quält sich die breite Straße im Schatten des Waldes hoch bis P.1440. In einer Rechtskurve zweigt hier ein Schotterweg in den Wald links weg mit der Beschilderung "Alto Malghetto, Alto Mestriago...". Jetzt ist wieder Rentnerscheibe angesagt oder man schiebt die Hälfte bis zur Basetta della Vigo. Auch Großbezahnte dürften bei so manchem Steilstück ins Durchdrehen geraten. Übernachtung möglich im Rif. Orso Bruno (2170) oberhalb des Passes.

Wer es einfach mag und das ist hier zu empfehlen, schiebt bis ganz nach oben zum Pass und fährt eine lange Abfahrt auf gutem Schotterweg bis zur Pass-Straße ab. Die Anderen schieben den Extrem-Trail/DH zum malerisch gelegenen Rif. Lago delle Malghette (1890). Hier leider keine Übernachtung möglich, also weiter zum Rif. Pradalago Agostini (2085), doch das Gewitter war schneller als ich. Fluchs umgedreht und hinunter zur Schotterstraße (1850) um mit Schlammlawinen zum Passo Campo Carlo Magno (1681) abzurauschen. Auf der Passhöhe gibt es das 3*Hotel "Il Catturanino", Tel. 0465-40123, das Bikern für 120.000 Lire Unterschlupf incl. Frühstücks-Buffet und Bad mit Fön zum Schuhe trocknen bietet. Die 30.000 Lire extra für das Abendmenü sind es auch wert.
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6.Tag:
95km, 1405hm↑, 2879hm↓, 5.54h: Zum Ausklang etwas Entspannendes in herrlicher Landschaft mit superlangen Abfahrten.
Höhenprofil
(gif,17kb) , Karte Kompass 73 und 101.

Vom Passo Campo Carlo Magno (1681) auf Straße hinunter nach Madonna di Campiglio (1522). Hier immer nahe des Flusses aber rechtsseitig bleiben. Eine kleine Straße durch Wohnsiedlungen bergab bis sie bei einem Hotel zu enden scheint. Es finden aber nur Bauarbeiten statt, also über Schuttstraße kurz bergauf und dann über einen schönen Schotterweg bergab bis Ausschilderung "Val dAgola" (1250) erscheint. Kurz über Teer und dann eine mäßig steile Schotterstraße zum See (1595) hinauf.

An dessen rechtem Ufer entlang und dann direkt steil bergan in süd-südwestlicher Richtung die Abkürzung hinauf zur Kapelle Cacciatori (jpg,45kb) (1836) schieben (nicht in Kompass-Karte verzeichnet und zu steil zum Fahren). Hier links (nordöstlich) halten und einen schmalen Trail leicht ansteigend bis nach ca. 400 Metern endlich ein eindeutiger Hinweis folgt. Weiter über Trail und Weide bis die Schotterstraße beginnt.

Jetzt folgt eine superlange, mäßig steile Abfahrt auf Schotter, die ca. bei P.1150 in guten Asphalt übergeht (Achtung Gegenverkehr). Damit die Fahrt nicht zu eintönig wird, wechselt der Belag manchmal unverhofft zu Schotter, bis man bei P.620 auf die Landstraße trifft. Weiter bis Stenico (666) mit herrlichen Aussichten. Noch mal geht es rasant runter bis Ponte Arche (400).

Immer der Hauptstraße folgend, durch Agrarlandschaft und kleine Dörfer mäßig ansteigend bis zum Passo del Ballino (763). Für das "Finale" (jpg,49kb) könnte man sich keine traumhaftere Landschaft wünschen. Jetzt dürfen sich die Beine bis Riva (jpg,47kb) (66) ausruhen.

Wer gleich weiter zum nächsten Bahnhof nach Rovereto will, sollte der Uferstraße Richtung Osten nach Torbole (82) fahren. Hier nicht gleich am Kreisel nach Nago abbiegen sondern weiter der Uferstraße ca. 200 Meter folgen, um dann links weg auf den Dorfplatz abzubiegen. Ab hier den Radwegweisern folgend eine steile Rampe hinauf bis Nago (222). Jetzt folgt ein sehr guter Radweg über den Passo S.Giovanni (278) bis Mori, wo man wieder auf die Straße wechseln muss.

Noch ein paar Kilometer durch ein Industriegebiet und man ist in Rovereto (204). Die Hauptstraße führt einen direkt zum Bahnhof. Nur mit der Übernachtung hat man seine Mühe. Die einzig günstige Übernachtungsmöglichkeit ist die Jugendherberge (Ostello della Gioventu "Citta di Rovereto"). Dann folgt das 2*Hotel "Sant Ilario" etwas außerhalb, sowie vier 3*Hotels. Hiervon befindet sich das "Lion dOro", Via Tacchi 2, Tel. 0464-437333, nur zwei Minuten vom Bahnhof entfernt. Das billigste EZ kostet 100.000 Lire incl. Frühstück.
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7.Tag:
Die Rückreise per Bahn ist einfach zu bewerkstelligen. In Rovereto kostet das Ticket bis Lindau 78.000 Lire pro Person + 24.000 Lire fürs Rad. Leider sind Tickets nach Konstanz nur via Schaffhausen zu haben (was für ein Umweg). Also einfach in Lindau nachlösen.

Weitere Auskünfte erteilt die Bahn AG.
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