Die schönsten Bike-Ferntouren durch die Alpen
Racletteroute Wallis mit Schuss!
Route 8.06 bis 8.13
2005



1.Tag: Matrigny - Champex - Orsières.

2.Tag: Orsières - Six Blanc - Bruson - Verbier.

3.Tag: Verbier - Croix de Coéur - Mayens-de-Riddes - Nendaz - Les Collons.

4.Tag: Les Collons - Mandelon - Sex Pey - Lanna - Evolène - Eison.

5.Tag: Eison - Pas de Lona - Lac de Moiry - Grimentz - Ayer - St.-Luc - Cabane Bella Tola.

6.Tag: Cabane Bella Tola - Meidpass - Turtmanntal - Wasserleitung Ergisch - Gärlich - Zeneggen - Stalden.

7.Tag: Stalden - Visperterminen - Gibidumpass - Wasserleitung Schafalp - Obere Fulmoos - Bistinepass - Simplonpass.

8.Tag: Simplonpass - Lärchmatte - Taferna - Schlüocht - Brig.

Zusammenfassung

GPS:
Für die GPS-Navigation steht für jede Etappe ein Track und POI´s (Points of Interest) der beschriebenen Örtlichkeiten zum kostenlosen Download zur Verfügung. Die Tracks entsprechen in vielen Abschnitten der Raclettroute Wallis 8.06 bis 8.13 aus dem Buch "Die schönsten Bike-Ferntouren durch die Alpen" von Beat Zentner (siehe Radkritik), sind jedoch mit wesentlich mehr Trailanteil gespickt: Dem Schuss! Die Tracks und POI´s sind im GPS eXchange-Format (.gpx) abgelegt und können mit allen gängigen Programmen wie zum Beispiel mit dem Freeware-Programm G7ToWin
auf alle gängigen GPS-Geräte übertragbar werden (www.gpsinformation.org/ronh/g7towin.htm). Kartenbezugssystem WGS 84.

Es stehen zwei ZIP-Dateien mit allen hier beschriebenen Etappen zum Download bereit:
-
500Alpcross2005.zip (37kb) mit maximal 500 Track-Punkten pro Tag (Originalaufzeichnung).
- 250Alpcross2005.zip (22kb) mit maximal 250 Track-Punkten pro Tag (mit MapSource reduziert)
.
Meine Empfehlung: Garmin eTrax VistaCx zusammen mit der digitalen Landkarte Garmin Topo Schweiz sind ein tolles Team. Mehr Informationen unter Navigation.

An- und Abreise:
Ein grosser Vorteil dieser Tour ist die einfache An- und Abreise, da sowohl der Startort Martigny als auch unser Zielort Brig über eine hervorragende Bahnanbindung verfügt (
www.sbb.ch). Wer schon einmal vom Gardasee oder Luganer See per Bahn zur Urlaubszeit nach Hause fuhr, weiß diesen Vorteil sehr zu schätzen.

Wichtiger Hinweis:
Die zweite bis vierte Etappe dieser Tour führt zu einem grossen Teil auf der Originalroute des Grand-Raid-Cristalp-Marathons (GRC), der jedes Jahr hier stattfindet. Macht euch vorher über dessen Termin schlau, da es an diesem Wochenende kein Spass sein dürfte, mitzuXen. Mehr Info unter
www.grand-raid-cristalp.ch.

Anmerkungen:
Die im Höhenprofil mit rot gekennzeichneten Schiebestrecken basieren wie folgt:
- Effizienz auf Langstrecke: Wenn Schiebetempo = Fahrtempo mit Schiebepuls + 20 dann schiebe.
- Zu steil, zu unwegsam, Untergrund zu lose, Hose voll.

1.Tag: Martigny - Champex - Orsières
27km, 989hm↑, 596hm↓, 2.01h
Karte: Swisstopo 282
GPS-Track: 806
Höhenprofil (gif,16kb)

Gefährliches Einfahren:
Kurze Etappe zum Einfahren und erste Bewährung für Material und Nerven.

Details: 
Vom Bahnhof aus direkt die Avenue Du Grand Saint-Bernard runter. Am Ortsende auf die viel befahrene Schnellstrasse E27 einbiegen und auf freundliche Autofahrer hoffen. Durch einen kurzen, unbeleuchteten Tunnel (lebensgefährlich ohne Rücklicht) und immer die möglichen Ausweichmöglichkeiten nutzend bis Les Valettes. Hier kann man endlich die Horrorstrasse verlassen und sich in vielen Kehren nach Champex hinaufquälen. Am Ortseingang ist schon der höchste Punkt des Tages erreicht und es geht erst ein klein wenig runter, dann flach am Lac du Champex entlang und danach in rasantem Tempo die Kehren runter nach Som la Proz. An der Kreuzung links Richtung Orsières runter. Direkt hinter dem Bahnübergang befindet sich das Hotel Terminus.

Übernachtung:
Hotel Terminus, Route de la Gare, 1937 Orsières, Tel.: 027 783 2040, gegenüber dem Bahnhof, hat kleine, funktionale Zimmer mit guten Betten und TV. Bad mit WC, Dusche, Schuhtrockner (Fön) und Heizlüfter. Bikes können in der abgeschlossenen Garage deponiert werden. Doppelzimmer für 110 CHF mit ordentlichem Frühstücksbuffet. Zum Abendessen empfiehlt sich eines der zahlreichen Menüs (eine adäquate Alternative gibt´s nicht). Sehr empfehlenswert.

Topp:
- Rasante Abfahrt von Champex auf Strasse.

Flop:
- Schnellstrasse E27.
- Alles Strasse.
Up

 

2.Tag: Orsières - Six Balnc - Bruson - Verbier
37km, 2026hm↑, 1442hm↓, 4.15h
Karte: Swisstopo 282
GPS-Track: 807
Höhenprofil (gif,16kb)

Erste Trails:
Rauf geht´s jeweils gemütlich, runter dafür umso schärfer. Nur ganz zum Schluss wird´s richtig steil.

Details:
Von Orsières durch die Unterführung der N21 und rechts weg auf Wirtschaftsweg recht steil bis zum Bauernhaus
. Hier rechts, kurz flach, dann links die Strasse hoch nach Commeire. In der letzten Spitzkehre vor dem Ort links dem Wirtschaftsweg bis zum Bauernhof auf 2091m folgen. Zwischen Wohnhaus und Stallung durch und die Kuhweide hoch, teilweise schiebend bis zur Bergstation.

Oben rechts halten und an der Berghütte vorbei den Grat entlang. Nach wenigen Metern gibt´s links einen Durchbruch, der einer groben Geröllpiste runter nach 2032m folgt. Achtung: Kurz vor Ende der Piste ist ein fettes Stahlseil quer über die Piste in Brusthöhe gespannt. An der Stallung wieder auf Wirtschaftsweg zwei Spitzkehren runter. Nach der Querung der Seilbahn in der zweiten Links-Rechts-Kombination den kaum sichtbaren Pfad nehmen. Einzig ein Wegweiser in Form einer gelben Raute weisst auf den Wanderweg hin. Jetzt immer den Wanderwegweisern folgend auf abwechslungsreichen, komplett fahrbaren Trail bis kurz vor Versegères, immer mal wieder durch ein Stück Strasse unterbrochen.

Kurz vor Versegères geht´s nur noch auf Strasse weiter. Im Ort an der Hauptstrasse rechts hoch gibt´s das Restaurant Petit Auberge, das Getränk und Sandwich serviert, auch wenn die Küche geschlossen ist. Um weiter nach Verbier zu kommen, muss unterhalb Versegères der Fluss über eine Brücke gequert werden. Nach der Brücke rechts den Wirtschaftsweg hoch bis ca. 1300m. Jetzt auf Asphalt links weiter den breiten Höhenweg entlang mit tollen Ausblicken. Vor dem Ortsanfang von Verbier kann rechts hoch auf MTB/Wirtschaftweg die Hauptstrasse umgangen werden. Dann geht´s sehr steil hoch auf Strasse in den Ortskern.

Übernachtung:
Hotel Garbo, Rue de Médran 5, 1936 Verbier, Tel.: 027 771 6272, ist mit die billigste Unterkunft im Dorf. Kleine, funktionale Zimmer mit TV und teilweise mit Südwest-Balkon. Für 140 CHF für das Doppelzimmer gibt´s ein gerade noch annehmbares Sportler-Frühstück. Das Bike kann in einem abgeschlossenen Raum nächtigen. Noch zu empfehlen. www.hotelgarbo.com
Schräg gegenüber gibt´s das Restaurant El Fer mit Pizza und Pasta jeweils ab 20 CHF.

Topp:
- Trail nach Versegères.
- Aussicht vom Höhenweg nach Verbier.

Flop:
- Downhill von der Bergstation zum 2032m.

Up

 

3.Tag: Verbier - Croix de Coéur - Mayens-de-Riddes - Nendaz - Les Collons
40km, 1791hm↑, 1508hm↓, 3.46h
Karte: Swisstopo 282, 283, 273
GPS-Track: 808
Höhenprofil (gif,17kb)

1. Teil Grand Raid Cristalp mit Schuss:
Morgens fies hoch, dann krasser Trail. Der Rest ist Geschmackssache.

Details:
Direkt vom Hotel Garbo hoch zur Liftstation und vor dieser scharf links der Strasse folgend weiter hoch. Bei nächster Gelegenheit rechts weg, weiter auf Strasse teilweise recht steil. Dann Wechsel auf Naturstrasse, den Lift querend immer bergan, bei Wegweiser Chez Dani vorbei bis zum grossen Kreisverkehr oberhalb des Golfplatzes. Wieder auf Teer der Beschilderung Croix de Coéur folgen bis 1930m. Jetzt rechts hoch auf Wirtschaftsweg in Serpentinen bis zum Coix de Coéur.

Vom Coix de Coéur den Wirtschaftweg runter nach Mayens-de-Riddes folgen, doch nach ein paar Meter beim Brunnen rechts weg und weiter auf dem komplett durchgehend fahrbaren Singletrail immer der gelben Raute folgend. Dieser quert immer wieder den Wirtschaftsweg, den man teilweise ein paar Meter folgen muss. Doch der nächste Abzweig kommt bestimmt. Der letzte Abzweig ist allerdings für Velos gesperrt. Wieso auch immer, denn er ist durchgehend fahrbar und beinhaltet keinerlei Gefahr für den Biker :-) Danach links runter auf geschottertem Weg zum Wanderparkplatz.

Den Wanderparkplatz auf ca. 1700m queren und gegenüber ein kurzes Stück rasant runter auf breiter Schotterstrasse bis man wieder auf die Hauptstrasse trifft. Dieser folgen und vor der nächsten Spitzkehre rechts weg, ein Stück hoch und auf Wirtschaftsweg weiter bis kurz vor den Fluss La Fare. Der auf der Karte eingezeichnete Pfad entlang des Flusses ist völlig unfahrbar. Dafür gibt es wenige Meter vorher einen ausgewiesenen Wanderweg rechts weg durch den Wald (nicht auf der Karte eingezeichnet), der ein wenig kniffelig aber voll fahrbar ist. Dieser bringt einen zurück zur Strasse, die teilweise mit recht grobem Untergrund in Kehren durch ein Wohngebiet hinunter direkt zur Drotse (1489m) führt.

Nach der Brücke ein paar Meter sehr steil hoch und gleich wieder links ein ganzes Stück die Strasse rasant runter, die anschliessend leicht ansteigend, durch zwei kurze Tunnel auf wenig befahrener Strasse nach Nendaz führt. Bei der tollen Aussicht den Abzweig rechts hoch nach Les Giètes nicht verpassen. Hier einige Höhenmeter auf Strasse erklimmen und im Ort links weg auf unterschiedlichem, teils grobem Belag nach Nendaz. Gegenüber der Seilbahnstation von Nendaz gibt´s ein lecker Restaurant, Supermarkt und Kiosk.

Die Hauptstrasse rasant bergab bis diese ein Stück unterhalb der Seilbahnstation scharf links wegknickt. Hier auf die Strasse rechts, steil hoch abbiegen, dieser ein paar Meter folgen, geradeaus noch ein kurzes Stück auf Wirtschaftweg und beim Schild GRC links runter auf kniffligem Singletrail. Die Strasse nach Siviez nur queren und weiter steil runter nach Les Follats. Die Brücke queren und auf Strasse runter bis zum nächsten Abzweig rechts hoch, auf Wirtschaftsweg durch den Wald leicht ansteigend bis Le Chity. Hier in Spitzkehre links den Pfad der GRC wellig ansteigend folgen. Weiter auf unterschiedlichem Belag runter bis Verrey und die Serpentinen nach Les Combes hoch.

Jetzt auf Wirtschaftsweg erst weitgehend flach, dann abfallend, später auf Strasse runter bis zur Hauptstrasse. Hier rechts hoch, unter der Wasserleitung hindurch und abbiegen auf die Nationalstrasse nach Les Collons hoch.

Übernachtung:
Auberge des Collons, Casa postale 329, 1988 Thyon-Les-Collons, Tel.: 027 281 1227, hat kleine, dürftige Zimmer, im mittleren (besseren) und obersten Stock (viel Dachschräge). Dusche und WC über den Flur, genauso wie der TV. Abschliessbarer Schuppen neben der Terrasse. Vegi-Frühstück (Weissbrot, Konfi, Kaffee) etwas sehr dürftig. Mit 50 CHF pro Person etwas sehr teuer. Abendessen gibt´s ab 30 CHF in eher gourmet-mässiger Grösse. Absolut keine Empfehlung (allerdings gibt es sonst nur noch das Hotel La Cambuse am oberen Ende des Ortes www.lacambuse.ch).

Topp:
- Toller Singletrail vom Croix-de-Coéur runter.
- Schöne Höhenwege.

Flop:
- Schwierige Wegfindung.
- Auberge des Collons.
Up

 

4.Tag: Les Collons - Mandelon - Sex Pey - Lanna - Evolène - Eison
39km, 1286hm↑, 1411hm↓, 3.48h
Karte: Swisstopo 273, 283
GPS-Track: 809
Höhenprofil (gif,18kb)

2. Teil Grand Raid Cristalp mit Schuss:
Adrenalin früh am Morgen, später cool down vor dem langen Warmup. Atemberaubender Trail auf hohem Niveau mit kniffliger Schussfahrt. Der Rest ist Konditionssache.

Details:
Von der Auberge vorbei an der Touristinfo durch den Ort zur Seilbahnstation alles eben auf Teer. Nach der Seilbahn der Strasse links runter folgen und in der ersten Kurve geradeaus auf Pfad steil runter durch den Wald bis auf den nächsten Wirtschaftsweg. Diesen in südwestlicher Richtung folgen, mit kurzer Abfahrt zwischendrin bis zu dessen Ende. Hier führt ein technisch schwieriger Trail links runter. Bei Morgentau und Coffein-Mangel besonders knifflig. Der Normalo schiebt das erste Drittel und versucht sich am verbleibenden Rest, der dann bis auf eine Bachquerung (trockenen Fusses) komplett fahrbar ist.

Der folgende Wirtschaftweg ist wieder Teil der GRC und führt fast eben bis zum Brunnen bei der Strasse hinauf zum Lac des Dix. Jetzt auf Teer leicht ansteigend der Strasse folgen und dem Abzweig nach Leteygeon nehmend weiter, aber steiler auf Strasse hoch bis nach Mandelon. Hier gibt´s wieder einen Brunnen zum Auftanken. Jetzt geht´s weiter hoch auf breitem Naturweg, der nach kurzer Zeit eine nasse und leicht verblockte Stelle aufweisst, die man am besten full Speed hochkurbelt, will man nicht an einem der feuchten Brocken hängen bleiben. Den jetzt schmaleren Wanderweg folgen, der oben mit herrlicher Aussicht fast eben um den Sex Pey herum führt.

Bei Vendes wird der locker zu fahrende Weg recht schmal, schmiegt sich an den steilen Hang und steigt nochmals steil an. Dann geht´s über welliges Gelände auf anspruchsvollem Singletrail weiter, der bis auf ein paar wenige Abschnitte voll fahrbar ist. Nur an einigen verblockten Stellen sowie über eine längere Steinwiese muss kurz abgestiegen werden. Ab La Combetta bis La Meina führt eine grobe Naturstrasse rasant bergab. Direkt hinter La Meina die Liftanlage auf schmalem, sehr steilem Wiesenpfad queren. Dieser endet bei ca. 2000m in steiler Rampe runter auf den breiten Wirtschaftsweg, der in Lanna auf die Hauptstrasse nach Evolène trifft.

Doch halt: Wer´s noch mal knifflig will, zweigt bei 1690m vom Wirtschaftsweg links weg zu den Hütten von Les Flanmayens. Von hier führt ein alter Pfad runter nach Lanna. Dieser ist im oberen Teil so steil, dass sich wohl nur gute Downhiller auf´s Bike trauen. Für diese ist er allerdings fast durchgehend fahrbar. Nach dem Steilstück führt der Pfad erst eben, oberhalb eines Steinwalls und später mässig steil mit einigen Kehren, aber auch für Normalos durchgehend fahrbar bis nach Lanna. In Lanna gibt´s links, kurz vor dem Ortsende eine nette Gartenwirtschaft mit regionalen Spezialitäten. Empfehlenswert.

Von Lanna geht´s, dem GRC wieder folgend, in rasantem Tempo auf Strasse runter nach Evolène. Nach der Brücke über den Fuss La Borgne geht´s hoch. Erst auf Teer durch den Ort, dann am nördlichen Ortsende die Transit-Strasse querend weiter hoch auf Wirtschaftsweg in vielen Kehren bis zur Fourcula (1792m). Hier mündet der Wirtschaftsweg in einen Wanderpfad. Nach ca. 183 Metern führt der GRC durch ein Gatter steil über eine Weide runter. Wir folgen aber dem oberen, rechten Pfad, um den schnellen Spass-Trail runter nach Eison nicht zu verpassen. Doch zuerst muss noch ein ganzes Stück (1/2 h) hochgeschoben werden, da der Weg die meiste Zeit zu verblockt zum Fahren ist. Nach erreichen des höchsten Punktes geht´s dann flott auf einem Spass-Trail, mit einzelnen Wurzelpassagen und kleinen Drops über schnelle Wegstrecken und einer Brücke runter nach Eison.

Übernachtung:
Pension Pas de Lona, 1969 Eison, Tel.: 027 281 1181, ist direkt neben der GRC gelegen, der hier Eison kreuzt. Die zweckmässige Herberge mit Bergdorf-Charakter bietet hellhörige Zimmer mit eigenem Waschbecken und Gemeinschafts-Dusche / WC. Fast alle Zimmer haben einen Balkon mit toller Aussicht. Von der schönen Sonnenterasse des Restaurants kann man die bewältigte Tagesetappe gut einsehen. Recht ordentliches Frühstück (ohne Müsli) und 3-Gänge Abendessen inklusive Nachschlag für 70 CHF p.P. Die Bikes finden in einem nicht abschliessbarem Schuppen ihre Ruhe. Empfehlenswert.

Für 12 CHF ist man mit dem Postbus in 50 Minuten in Sion. Aber Vorsicht: Man muss nicht auf jeder Fahrt den Bus wechseln ;-o

Topp:
- Aussicht vom Höhenweg um den Sex Pey.
- Trail am Sex Pey.

- Trail nach Lanna.
- Trail nach Eison.

Flop:
- Keine!
Up

 

5.Tag: Eison - Pas de Lona - Lac de Moiry - Grimentz - Ayer - St.-Luc - Cabane Bella Tola
50km, 2229hm↑, 1562hm↓, 4.53h
Karte: Swisstopo 273, 283
GPS-Track: 810
Höhenprofil (gif,19kb)

Letzter Teil Grand Raid Cristalp mit Schuss:
Puls 180 ab Frühstück bis zur dünnen Luft. Kurz Seeluft schnuppern und megatrailmässig runter nach Grimentz, bevor der rasante Druckabfall die letzten Reserven kostet. Also vorbeugend auf der Cabane Bella Tola übernachten.

Details:
Dem GRC folgend an der Bushaltestelle gegenüber der Pension Pas de Lona in Eison die Treppen hoch, auf teilweise verblocktem Pfad weiter recht steil bergan und anschliessend auf dem Wirtschaftsweg zur Alp L´A Vieille hoch, der hier endet. Wer noch Luft in den Lungen übrig hat, kann noch ein Stück den teilweise verblockten Wanderweg fahren, der nach kurzer Zeit immer unfahrbarer wird. Dann heisst es schieben / tragen bis der Arzt kommt, denn der Untergrund wird mit zunehmender Höhe immer steiler und die Luft immer dünner.

Ab dem Pass geht´s auf durchgehend fahrbarem Pfad runter zum Lac de Lona, um diesen herum und noch ein kurzes Stück weiter zum Wirtschaftweg (2645m), der steil hoch zum Basset de Lona (2792m) führt. Jetzt geht´s rasant bergab auf teilweise recht grobem Wirtschaftsweg bis zur Staumauer des Lac de Moiry. Noch vor der Krone scharf links und kurz vor dem Stolleneingang rechts den Singletrail steil runter zum Fuss der Staumauer. Links weiter, die Strasse queren und den Wanderweg leicht links haltend zum Fluss La Gougra runter. Hier den Pfad flussabwärts folgen, der mal am linken, mal rechten Ufer besser zu sein scheint. Ein kniffliges Steilstück zwischendrin. Bevor es jedoch richtig runter geht noch ein paar Meter auf der Strasse und rechts weg einen felsigen und schwierigen aber durchgehend fahrbaren Pfad runter, der erst ab einer Brücke wieder etwas leichter zu fahren ist. Jetzt geht´s auf Wirtschaftsweg steil runter bis dieser am Ortseingang von Grimentz bei 1599m auf Teer endet, wie auch der GRC.

Den grossen Parkplatz von Grimentz queren (Supermarkt links) und der Hauptstrasse bergab folgen bis zur Kreuzung in der Senke. Hier die Strasse rechts Richtung Zinal nehmen und zumeist abwärts zur Pont du Bois (1455m). Hier auf die andere Talseite wechseln und weiter nach Ayer, den Schwung mitnehmend am Ortseingang rechts weg und den Ort oberhalb queren. Leicht ansteigend der Strasse nach St.-Luc folgen, die kurz vor dem Ort noch mal ein Stück abfällt, bis man die Hauptstrasse erreicht. Diese jetzt bergan durch den Ort (Supermarkt rechts) und den Wegweisern Richtung Chandolin folgen. Nach dem Ortsende die nächste geteerte Strasse rechts weg. Immer bergan und bald auf breitem Wirtschaftsweg weiter. Wer bei der Bergstation der Zahnradbahn der Einstieg zum Downhill erreicht hat, ist am Abzweig, der ein paar Meter vorher links hoch zur Cabane Bella Tola führt, die ca. 170hm oberhalb liegt, vorbei gefahren. Bis zur Hütte wird der Weg nochmals recht steil.

Übernachtung:
Cabane Bella Tola, 3961 St.-Luc, Tel.: 027 475 1537, hat gut organisierte Massenlager zwischen 6 und 30 Betten, saubere, moderne Waschräume mit heissen Duschen. Kein Trockenraum für Wäsche und auch keine Einstellmöglichkeit für die Bikes (was hier oben mit eigenem Schloss auch nicht nötig ist). Lecker Abendessen und mässiges Frühstück sind im Preis von 54 CHF p.P. enthalten. Netter Hüttenwart, tolle Aussicht. Bei trockenem Wetter empfehlenswert. Mehr Info unter www.funiluc.ch/d/ete/manger.asp.

Topp:
- Weg vom Pass de Lona bis Grimentz.

Flop:
- Wieder keiner.
Up

 

6.Tag: Cabane Bella Tola - Meidpass - Turtmanntal - Wasserleitung Ergisch - Gärlich - Zeneggen - Stalden
53km, 1632hm↑, 3125hm↓, 5.53h
Karte: Swisstopo 273, 274
GPS-Track: 811
Höhenprofil (gif,19kb)

Wandertag mit toller Abschlussfahrt:
Wieder recht dünne Luft zum Frühstück. Und schieben: Den Meidpass hoch, den Meidpass runter, entlang der Wasserleitung, zur Eisschollalp, etc. Zum Glück gibt´s den kniffligen Trail von Zeneggen nach Stalden. Den kann man fahrend bewältigen!

Details:
Von der Cabane Bella Tola den Wirtschaftweg weiter, nach der Querung des Lifts dem oberen Weg folgend immer bergauf, teils sehr steil in dünner werdender Luft. Vor der letzten Liftanlage links steil hoch Richtung Pas du Boeuf. Nach dem ersten Aufschwung (ca. 100 Meter schieben) rechts über steinige Wiese runter, immer die Schuttmoräne zur Linken. Nur einige wenige Steinmännchen und gemalte Wegzeichen markieren den Pfad. Weiter auf steiniger Wiese, teils flach, über mehrere Bäche bis zum Wanderweg hoch zum Meidpass. In Serpentinen diesen hochschieben. Auf der anderen Seite bis zur Obri Meide-Stafel (2334m) zumeist schieben, da der Weg sehr verblockt ist. Es sind zwar immer wieder Strecken von 100 - 200 Meter zu fahren, doch dann muss wieder geschoben werden. Von Fahrfluss bzw. -spass keine Spur und der "technische Downhill" (Beat Zentner) ist nur was für Vollprofis oder Vollidioten.

Ab der Meide-Stafel führt ein Wirtschaftsweg rasant zu Tal. Den Wanderweg, der die Serpentinen verkürzen würde, kann man getrost vergessen, es sei denn, man möchte noch mehr schieben. Bei 1776m mündet der Weg auf die Strasse, der man bis zur Hübschweidi folgt. Hier rechts die Einfahrt steil runter, am Gebäude die Spitzkehre links weiter runter und in der nächsten Spitzkehre nicht rechts der Strasse folgen, sondern geradeaus den breiten Wanderweg recht steil runter, den man bei zu schneller Abfahrt leicht übersieht. Ab hier der Beschilderung Wasserleitung Ergisch folgen. Je näher man dem Fluss Turtmänna kommt, desto verblockter wird der Wanderpfad und immer mehr muss man schieben.

Eine Brücke quert den Fluss und kurze Zeit später folgt die Wasserfassung. Ab hier geht´s fast eben immer an der Wasserleitung entlang, die auf weite Strecken in offenem Kanal an der Felswand entlang läuft. Zuerst scheint der schmale Pfad noch fahrbar, wird aber immer ausgesetzter und nach kurzem Stück zum Drahtseilakt, wenn´s zur Linken senkrecht in die Tiefe geht und die Felswand immer abdrängender wird. Insgesamt ist ungefähr die Hälfte der Wasserleitung mit etwas Mut und viel Balance fahrend zu bewältigen. Am Ende folgt ein extra abschüssiger Pfad, der über Wiesen durch mehrere Gatter zur Strasse in Ergisch ausläuft.

Jetzt der Strasse immer bergauf folgend, über Obermatte weiter in den Wald und hier auf Wirtschaftweg zur Tschorr (1775m, mehrere Brunnen). Hier weiter in gleicher Richtung dem Wanderweg zur Eisschollalp folgen. Der durchgehend fahrbare Pfad endet in einem (zu) sehr steilen Wirtschaftweg hoch zur Alp. Von hier erst auf Wirtschaftsweg rasant runter, ab 1650m auf Teer bis zur Bergstation der Seilbahn in Brand am Restaurant Alpenrösli mit durchgehend warmer Küche vorbei. Weiter auf Wirtschaftsweg erst runter, dann rauf und ab 1601m bei Gärlich auf Strasse am Ortsrand entlang nochmals etwas bergauf und dann wieder runter, diesmal Richtung Zeneggen. An der Obri Hellela links von der Strasse zügig runter auf breiten Wanderweg. Am Loch die Strasse queren und mit Tempo weiter auf dem Pfad bis Zeneggen.

Der Pfad führt direkt in den Ort. Hier zweimal die Strasse queren, sich immer an die Wandertafel Stalden halten und einen teils kniffligen, teils zugewachsenen, teils steilen aber sehr lohnenden Trail runter, der immer wieder die geteerte Strasse berührt bzw. quert. Ab 1029m geht`s dann rasant runter auf Wirtschaftsweg, bis dieser bei 761m auf die Strasse trifft, die leicht ansteigend nach Stalden führt.

Übernachtung:
Hotel Hohlgässli, 3922 Stalden, Tel.: 027 952 1256, direkt an der Hauptstrasse gelegen, hat zweckmässige Zimmer mit winziger Duschkabine, WC auf dem Gang und keinen Abstellraum für´s Bike. Evtl. kann die Gemeinde-Garage aushelfen. Gutes Frühstück-Buffet ohne Müsli. Das oben beschriebene Zimmer gibt´s ab 50 CHF p.P. Es gibt auch bessere Zimmer und sicher auch eins für´s Bike. Bedingt empfehlenswert.

Das Bahnhofsgebäude beherbergt ein lecker italienisches Restaurant.

Topp:
- Trail von Gärlich über Zeneggen nach Stalden.
- Spannende Wanderung entlang der Wasserleitung.

Flop:
- Schiebend runter vom Meidpass.
Up

7.Tag: Stalden - Visperterminen - Gibidumpass - Wasserleitung Schafalp - Obere Fulmoos - Bistinepass - Simplonpass
42km, 2225hm↑, 1033hm↓, 5.20h
Karte: Swisstopo 274
GPS-Track: 812
Höhenprofil (gif,19kb)

Mega-Trail:
Serpentinen zum Frühstück, eine Wasserleitung mit Wandereinlage zu Mittag mit lecker Trail-Nachtisch und zum Schluss noch ein Downhill-z`Nacht.

Details:
Von Stalden die Hauptstrasse runter, über die grosse Brücke auf die andere Talseite wechseln und bei nächster Möglichkeit rechts hoch der Strasse nach Staldenried folgen. Immer weiter bergauf, bis hinter Riedji und sobald die Strasse im Wald rechts weg biegt, gerade aus auf Naturstrasse mit teilweise viel Geröll runter zum Breiterbach
. Diesen queren und am anderen Ufer einen schmalen Pfad den Wald steil bergauf schieben. Dafür wird man mit einem tollen Trail runter nach Birch belohnt.

Von hier geht´s auf Strasse weiter noch ein ganzes Stück runter, bis direkt hinter Hobiel eine Strasse rechts weg geht, Visperterminen oberhalb quert und hoch zum Gibidumpass führt. Doch dieser ist noch weit. In vielen Serpentinen schraubt sich die Strasse den Hang hinauf, bis diese bei der Seilbahnstation bei 1962m auf Naturstrasse wechselt, die teilweise zu steil zum Fahren ist. Zwei Brunnen am Wegrand bieten Auftank- und Abkühlmöglichkeit.

Am Gibidumpass (2201m) leicht rechts zur Almhütte, an diese vorbei und weiter auf spektakulärem Trail fast eben immer an der teilweise offenen Wasserleitung entlang. Schwindelfreiheit vorausgesetzt, kann dieser bis kurz vor dem Abzweig Gspontälli / Unners Fulmoos fast durchgehend befahren werden. Ab hier muss leider über die Oberes Fulmoos bis zum Abzweig Sirwoltesattel (2483m) geschoben und getragen werden. Die tolle Sicht auf den Gamsa- und Mittwaldgletscher entschädigt ein wenig.

Ab dem Abzweig (2483m) kann wieder auf breiterem und nicht mehr so ausgesetztem Pfad, teils rasant bergab, teils knifflig bergauf doch fast durchgehend bis zum Bistinepass gefahren werden. Jetzt kommt das Sahnehäuptchen: Erst ein kniffliger Trail leicht bergab, der immer neue Linien bietet und volle Aufmerksam fordert, dann auf grobem Untergrund mit kleinen Drops und kurzen Verblockungen eine nicht endende Rampe mässig steil runter nach Blatte. Jetzt nur noch ein paar Meter auf Strasse hoch zum Simplon Hospiz.

Übernachtung:
Das Simplon Hospiz, 3907 Simplon-Dorf, Tel.: 027 979 1322, wird seit 1831 von der Gemeinschaft der Chorherren des Gr. St. Bernhard genutzt, steht aber jedem Reisenden offen und ist erste Wahl, wer in schönem historischem Gemäuer nächtigen möchte. Zweckmässige, grosszügige Gemeinschaftszimmer mit massiven Stockbetten für bis zu 8 Personen mit Gemeinschaftsduschen und Toiletten auf dem Gang. Es gibt auch 2 - 6 Bettenzimmer (mit/ohne WC). Die Bikes sind im grossen Gewölbekeller ausser Sichtweite. Lecker 3-Gänge Abendessen um 19 Uhr und gutem Vegi-Frühstück mit Müsli nach Belieben. Massenlager mit Halbpension gibt´s schon für 42 CHF. Tolle Organisation, sehr empfehlenswert. Zur Hochsaison sollte man auf jeden fall reservieren. Mehr Info unter www.gsbernard.ch/simplon.htm.

Topp:
- Trail, Trail, Trail, Downhill. Waahnsinn.
- Simplon Hospiz.

Flop:
- Schiebe- / Tragepassage Obere Fulmoos.

8.Tag: Simplonpass - Lärchmatte - Taferna - Schlüocht - Brig
17km, 170hm↑, 1448hm↓, 1.27h
Karte: Swisstopo 274
GPS-Track: 813
Höhenprofil (gif,19kb)

Früh am Morgen gut zu Fuss:
Ab Simplonpass ins Tafernatal absteigen und auf stark verblocktem Pfad bis Mittubäch. Dann wird´s flott mit kurzem Aufstieg und rasanter Abfahrt bis Brig.

Details:
Vom Hospiz die Passstrasse durch die Unterführung queren und gleich rechts weiter auf Teer, die Serpentinen runter nach Lärchmatte. Bei 1950m vor dem Gehöft den stark verblockten Wanderweg links runter schieben bis zur Brücke über die Taferna bei 1650m. Bessere Alternative: Der Hauptstrasse folgen, bis nach dem ersten Tunnel ein Wirtschaftsweg links runter nach Breutslöüb führt, der durchgehend fahrbar ist. Nach der Brücke finden beide Wege zusammen. Für die Wanderfraktion wird´s jetzt besser, da immer wieder kurze Stücke zu befahren sind, wenn auch mit starken Einschränkungen, besonders wenn der Untergrund feucht und glitschig ist. Dafür gibt´s schöne Natur mit Wasserfall und Flussgegurgel durch die immer enger werdende Schlucht. Insgesamt wurden ca. 2/3 der Strecke geschoben, was sich bei Trockenheit sicher auf die Hälfte reduziert.

Ab 1390m geht´s dann rasant runter auf Wirtschaftsweg, der in der Senke bei 1150m in eine Strasse mündet. Diese steigt gleich darauf an und führt hoch zur Schnellstrasse auf ca. 1320m. Hier immer links haltend auf der Nebenstrasse kurvig runter nach Schlüocht. Jetzt einfach der Beschilderung nach Brig folgen. Im Zentrum vor der Brücke über die Saltina rechts weg in die Fussgängerzone, den Marktplatz queren und in nördlicher Richtung direkt auf den Bahnhof zu. Von hier ohne Umsteigen bis Zürich :-)

Topp:
- Natur in der Tafernaschlucht.
- Gute Bahnanbindung in Brig
.

Flop:
- Schiebend runter ins Tafernatal, aber immer noch besser als die Schnellstrasse.

Zusammenfassung
Die Raclettroute Wallis 8.06 bis 8.13 aus dem Buch "Die schönsten Bike-Ferntouren durch die Alpen" wäre recht langweilig gewesen, wenn wir dem Originalweg gefolgt wären. Doch zum Glück gab´s die Alternativen über die Wanderwege und Pfade. Jeden Tag ein neues Highlight, jeden Tag hohe Pässe, jeden Tag tolle Ausblicke. Eigentlich eine 5*-Tour, aber der erste Tag komplett auf Strasse und die Schiebepassage vom Meidpass runter kosten einen Stern.

Gut bewährt hat sich auch das Garmin eTrax VistaC mit den digitalen Detailkarten der Gegend (inkl. Höhenlinien). Mehr Informationen unter Navigation.

Die Kosten lagen bei 130 CHF pro Person und Tag (ohne Bahnfahrt).

Kaputt ging diesmal wieder nichts.
Up