Dolomiti Freeride
mit
Die Rasenmäher

2011



1.Tag: St. Lorenzen - Kronenplatz - Herrensteig - Kronenplatz - Gadertal - Pederu - Rifugio Fanes.

2.Tag: Rifugio Fanes - Col de Locia - San Cassiano - Rifugio Pralongia - Arabba.

3.Tag: Arabba - Porta Vescovo - Rif. Paso Padon - Col de Cajiera - Caprile - Rif. Averau - Caprile - Alleghe.

4.Tag: Alleghe - La Tiezza - Alleghe - Passo di Valles - Forcula di Venegia o Cladora - Passo Rolle - San Martino di Castrozza - Rifugio Rosetta.

5.Tag: Rifugio Rosetta - Capanna cima Comelle - Cencenighe - Alleghe.

Seit Jahren bieten Karen Eller und Holger Meyer über ihre Webseite www.dierasenmaeher.de neben anderen Freeride-Events auch die Dolomiti Freeride Tour an. Fünf Tage durch die Dolomiten von Bruneck bis nach Agordo freeriden, inklusive einer Übernachtung im Rifugio Rosetta hört sich verlockend an.

Fragen zur Tour und deren Schwierigkeitslevel wurden schnell und kompetent von Karen Eller beantwortet und das das zugesandte Info-Packet zur Tour lässt eigentlich keine Fragen offen. Die Tour selber wurde von Holger Meyer zusammen mit Christian Morgenroth von www.a-line-shop.de und zwei weiteren Freeride-Guides durchgeführt.

Der begleitende Gepäckbus diente als Ersatzteillager und Christian, als Guide für die zweite Gruppe vorgesehen, war über jede mechanische Schwierigkeit erhaben. Da das Fahrkönnen der Teilnehmer sich nicht gross voneinander unterschied wurde in einer Gruppe gefahren. Einzig das Briefing der jeweiligen Tour-Abschnitte hätte etwas detaillierter ausfallen können.

Vom technischen Schwierigkeitsgrad her eher zwischen S2 und S2+ (www.singletrail-skala.de), gibt es einige wenige S3+ Stücke sowie knifflige Spitzkehren am letzten Tourtag. Leider liegen die Freeride-Sahnestücke der Tour alle ein wenig sehr weit auseinander, sodass doch eine beträchtlich Anzahl an Kilometern zur Überbrückung gekurbelt wurde. Für eine Freeride-Tour etwas zu viel. Daher auch die etwas niedrigere Einstufung des Gesamteindrucks.

GPS:
Die Tracks und POI´s sind im GPX-Format abgelegt und können entweder mit dem Programm MapSource aufgerufen, visualisiert und bearbeitet oder mit dem Freeware-Programm G7ToWin auf alle gängigen GPS-Geräte übertragen werden (www.gpsinformation.org).
Kartenbezugssystem WGS 84.

Die ZIP-Datei enthält alle Tracks mit maximal 500 Trackpunkten und den wichtigsten POI´s: DolomitiFreeride.zip (62kb)
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1. Tag: St. Lorenzen - Kronenplatz - Herrensteig - Kronenplatz - Gadertal - Pederu - Rifugio Fanes
49 km, 670 hm↑, 2930 hm↓
Landkarte: Tobacco 031.
Höhenprofil

Herrensteig zum Eingewöhnen, flowiger Trail ins Gadertal, laaange Teerpassage bis Perderu:

Ausgang der Tour und Treffpunkt am Vorabend war das Hotel Martinerhof in 39030 St. Lorenzen, St. Martin 30, Tel. +39 0474 470963 (www.martinerhof.com). Hier konnten auch die Autos für die gesamte Zeit parkiert werden. Übernachtet wurde in kleinen aber sehr sauberen Doppelzimmern mit sehr harten Matratzen, eigenem Bad/WC, Bike-Garage und einem hervorragenden 3-Gänge Abendessen inklusive Salat-Buffet. Preiswert mit nette Atmosphäre.
Sehr zu empfehlen.

Nach dem Frühstück die Räder klargemacht, das Gepäck ins Begleitfahrzeug und los zur Talstation von Reischach und hoch zum Kronenplatz. Von hier den spassigen Herrensteig runter (S2 bzw. S4 ohne Chickenways) und wieder zurück zur Talstation. Nochmals hoch und (schon) zur Mittagseinkehr zur Kronenplatzhütte.

Mit vollem Magen geht's den Wanderweg Nr. 12 entlang. Erst auf Schotter etwas runter, dann auf erdig-wurzligem Trail ziemlich anstrengend auf einem Bergrücken entlang durchsetzt mit kurzen, fiesen Anstiegen. Die letzten Höhenmeter dann auf flowigem Wald-Trail bis zum Gasthof Saalerwirt. Hier nette Einkehr möglich.

Jetzt kommt der ungenehme Teil, denn bis zum Parkplatz beim Rifugio Perderu geht es nur noch auf Strasse. Und einige Höhenmeter sind auch dabei. Dafür kann man tolle Aussichten ins Tamers- und Rautal erhaschen. Vom Parkplatz am Rifugio Pederu dann per Fanes-Shuttle die fiese Schotterrampe hoch und weiter durch eindrückliche Berglandschaft zum Rifugio Fanes, 39030 St. Vigil, Tel. +39 0474 501097 (www.rifugiofanes.com).

Die Doppelzimmer sind winzig aber nett ausgestattet und haben ein noch winzigeres Waschbecken. Die Matratzen sind etwas durchgelegen. Gemeinschafts-WC/Warmwasser-Duschen auf dem Gang. Im Keller gibt es einen beheizten Schuhtrockner, denn Schuhe sind in den oberen Stockwerken nicht erwünscht. Eine Bike-Garage gibt es allerdings nicht, also Schloss mitbringen. Das Abendessen im rustikalen und recht lauten Speisesaal liess keine Wünsche offen. Das Frühstück dafür eher "hüttenmässig".
Als Berghütte sehr zu empfehlen.

Topp:
+ Herrensteig
+ Trail Nr. 12

Flop:
- Sehr lange Strassenetappe bis zum Rifugio Pederu
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2. Tag: Rifugio Fanes - Col de Locia - San Cassiano - Rifugio Pralongia - Arabba
24 km, 480 hm↑, 1400 hm↓
Landkarte: Tabacco 03 & 07.
Höhenprofil


Fette Trails in grandioser Landschaft wenn man zeitig dran ist:

Vom Rifugio Fanes direkt auf breitem Schotterweg gleich steil bergan auf die Hochebene mit toller Aussicht runter zur Hütte. Auf der Hochebene vorbei an einem malerischen See und kurz darauf rechts weg den Schotterweg über einen spassigen Trail abkürzen bis man wieder auf einem Wirtschaftsweg landet. Diesen das weite Tal entlang und später auf schmalem Trail mit ein paar kurzen Schiebestücken zum Col de Locia.

Nach dem schönen Aussichtpunkt wird es ernst: Der schmale Wanderweg schlängelt sich an der Felswand in Steilstufen (S4 am Anfang, dann S3) die Schlucht runter. Weiter unten wird es dann flowiger (S2+) aber die Massen an Wanderern verhindern eine zügige Abfahrt. Nur der sehr frühe Biker hat Spass an diesem Sahnestück. Und besser erst gar nicht am Wochenende/Feiertag versuchen.

Nach einer Flussquerung noch ein Stück auf breitem Schotterweg bis kurz vor dem Parkplatz am Capanna Alpina. Von hier alles auf Teer bis San Cassiano. Am Ortseingang links zur Talstation und die Gondel hoch zum Piz Sorega. Von hier auf breitem Weg weiter hoch zum Rifugio Pralongia.

Nach einer Mittagspause auf Schotterpiste steil runter zum Rifugio Passo Incisa. Hier Richtung Süd-Westen durch dichten Wald eine ehemaligen Jägersteig runter, der jetzt leider zur breiten Piste ausgebaggert wurde. Unten auf der Strasse SP244 vorbei am Gasthof Alp Boe hoch zum Passo Campolongo. Ab hier kann man auf einem Wiesentrail rechts neben der Strasse spassig runter zum Sporthotel Arabba, 32020 Arabba, Tel. +39 0436 79321 (www.sporthotelarabba.com).

Das Hotel hat grosse Zimmer mit grossem Bad und Balkon zu bieten. Die Betten sind gut und mittelhart. Der angeschlossene Wellness-Bereich bietet eine normale und eine Bio?-Sauna, Dampf- und Sprudelbad und eine Ruhezone mit beheizten Wasserbetten :-)) 50 Minuten Massage kosten 45 Euro extra. Das Abendessen ist sehr reichhaltig, das Frühstück ordentlich. Abgeschlossener Bike-Raum mit Waschgelegenheit.
ACHTUNG: Zimmer zum Fluss wählen, da das Hotel in einer Kehre einer beliebten Motorrad-Strecke liegt. Ansonsten sehr empfehlenswert.

Topp:
+ Schöne Aussichten
+ Wellness-Hotel

Flop:
- Viele Wanderer zum Col de Locia da zu spät dran
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3. Tag: Arabba - Porta Vescovo - Rif. Paso Padon - Col de Cajiera - Caprile - Rif. Averau - Caprile - Alleghe
40 km, 297 hm↑, 3223 hm↓
Landkarte: Tabacco 015.
Höhenprofil


Erst recht zäh bis zum flowigen Wiesenstück. Leckere Einkehr in Caprile. Noch mal ganz hoch und klasse Trail zurück ins Tal:

Vom Hotel runter zur Seilbahn und mit deren Kabine rauf zur Porta Vescovo. Von der Sonnenterasse links auf erdigem Trail mit vielen sehr steilen (Schiebe-)Stellen. Kurz vor der Einkehr im Rifugio Paso Padon wird's besser. Ein kurzes Stück die breite Schotterpiste nach Süden hin runter, bis links ein schmaler Pfad sich am Hang entlang zieht. Diesem folgen, mehr schiebend als fahrend bis unterhalb des Pizongol de Ornela.

Jetzt geht's mit viel Flow erst etwas steil dann sanfter über Wiesen zum Paso de la Crepe Rosse. Hier Richtung Osten nach Tiè. Von hier auf Strasse über Ruschèi und dem Col de Cajiera nach Malga di Laste. Ab hier im Wechsel von Wiesentrail und Strasse runter nach Caprile. Hier Einkehr in der leckeren Pizzeria San Marco.

Gestärkt geht es mit einem Taxi-Shuttle (+39 335 8229337) hoch zum Rifugio Fedare und weiter mit dem Sessellift hoch zum Rifugio Averau mit toller Aussicht. Hier ein kurzes Stück die Skipiste unter dem Sessellift runter und rechts weg schiebend auf schmalem Pfad hoch zum Trail der erst über grobes Geröll, später sehr flowig runter am Hang entlang, mit einem schönen Edelweiss-Feld zwischendurch, zur Wiesenfläche führt.

Weiter sehr flowig mit kleinen Uphill-Stückchen die Wiese runter zum Wald und weiter durch diesen mit viel Spass. Ab und zu mal ein kurzes Stück Schotter oder Teer bergab und bergan über Colle Santa Lucia nach Caprile. Ab hier auf Radweg bis Alleghe.

Hotel Alleghe, 32022 Alleghe, Tel. +39 0437 523310, (www.dolomiti.com/agordino/alleghe/allealpi) hatte für uns ein kleines Zimmer mit durchgelegenen Matratzen und noch kleinerem Dusch/WC-Bereich, bei dem man die Füsse in die Duschwanne steigen musste, wenn man aufs WC will. Da die Hauptstrasse auf der einen und das Dieselkraftwerk auf der anderen Seite für ordentlich Geräuschkulisse sorgen, ist keine Seite zu empfehlen, wie auch das ganze Hotel. Auch das Abendessen war eher mässig wie auch das Frühstücks-Buffet. Einziger Lichtblick waren der Bike-Raum mit Waschplatz und der Übernacht-Wäscheservice.
Nicht zu empfehlen.

Topp:
+ Sehr flowiger Wiesentrail unterhalb Pizongol de Ornela
+ Super Trail vom Averau

Flop:
- Hotel Alleghe

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4. Tag: Alleghe - La Tiezza - Alleghe - Passo di Valles - Forcula di Venegia o Cladora - Passo Rolle - San Martino di Castrozza - Rifugio Rosetta
24 km, 627 hm↑, 1979 hm↓
Landkarte: Tabacco 015, 022
Höhenprofil


Von Fun bis hochalpin:

Mit der Seilbahn hoch zum Piani di Pezze und weiter mit dem Sessellift zur La Tiezza. Auf Wirtschaftweg ein Stück unter dem Lift runter der Beschilderung "Supertrail" folgend und auf langem Trail mit ein paar kleinen S3 Stellen und einigen kurzen Wirtschaftsweg-Stücken über Fernazza nach Coi. Ein Stück auf Teer und auf schmalem Pfad immer wieder die Strasse querend zurück nach Alleghe. Wer weniger Strasse runterfahren will, sollte den Col de Fontana mit einbauen, der in Vallazza endet.

Zurück in Alleghe mit dem Taxi-Shuttle vom Vortag hoch zum Passo di Valles. Jetzt heisst es erstmal ein ganzes Stück schieben und tragen. Die letzten Meter hoch zur Forcula di Venegia o Cladora. Hier dem 749 ins Tal über tolle Trails (S2) mit vielen tiefen Rinnen von Kuhherden hinterlassen. Oberhalb der M.ga Venegiota mündet der Trail auf den Wirtschaftweg durchs Campigol della Vezzana hoch zur Baita Segantini mit Einkehr-Möglichkeit. Wer es rustikaler mag fährt runter auf Wirtschaftweg und Wanderweg direkt zum Rifugio Capanna Cervino.

Vom Rifugio Capanna Cervino ein ganz kurzes Stück weiter auf dem Wirtschaftsweg und links weg erdigen Pfaden folgend (bei Nässe recht schmierig) runter nach Passo Rolle. Von hier direkt nach Süden auf Strasse zum Ponte delle Fosse. Bei Trockenheit kann man vor der ersten Linkskurve rechts weg zur Hütte Malga Fosse di Sepra und den Wanderweg rechts runter versuchen (S?). Bei Nässe besser auf der Strasse bleiben und kurz nach der Ponte delle Fosse rechts weg einem spassig-schnellen Pfad folgen (S1+), der immer mal wieder die Strasse kreuzt und bis nach San Martino di Castrozza führt.

Hier die Seilbahn hoch über die Bar Colverde weiter zum Ristaurante Rosetta. Von hier noch ein kleines Stück über Geröllpiste bis zum Rifugio Rosetta.

Das Rifugio Rosetta bietet kleine 4er-Zimmer mit durchgelegenen, quietschenden Doppelstockbetten und Massenlager. Gemeinschafts-WC und Kaltwasser-Dusche auf dem Gang. Für 5 Euro extra gibt es zeitlich begrenzt Warmwasser (für die Dusche). Der grosse Kachelofen im Gemeinschaftsraum bekommt selbst bei Hochbetrieb und Regenwetter die meisten Klamotten einigermassen trocken. Schuhe ausgenommen. Sehr nette Wirtsleute/Bedienung, ordentliches Abendessen, angepasste Preise, sehr kleines Frühstück. Keine Bike-Einstellmöglichkeit.
Als Berghütte zu empfehlen.

Topp
+ Trail runter nach Alleghe
+ Trail vom der Forcula di Venegia o Cladora
+ Speedtrail nach der Ponte delle Fosse
+ Aussicht und Bewirtung Rifugio Rosetta

Flop:
- Sauwetter ;-)
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5. Tag: Rifugio Rosetta - Capanna cima Comelle - Cencenighe - Alleghe
31 km, 325 hm↑, 1928 hm↓
Landkarte: Tobacco 022
Höhenprofil


Dolomiti Power Trail:

Vom Rifugio Rosetta morgends baldig los, um der Wandermasse zu entbiken. Auf dem 756 zumeist bergab auf grobem Militärpfad (S1+). Dieser wird weiter unten immer schneller, wenn man von den Anstiegen absieht. Beim Abzweig dem 761 folgen und ein Stück bergan und weiter auf schnellem Pfad. Einige kurze aber recht knifflige Trail-Stellen (S3+).

Ab dem Abzweig runter Richtung Gares wechselt der Untergrund zu Lava-Sand und wird tückisch. Dieser spassige Trail führt teils flowig, teils recht steil und immer wieder mit engen Kehren in den Wald. Hier wird der Trail erdiger und die Kurven enger (S3-) bis zum Wanderparkplatz an der Capanna Cima Comelle. Hier kann man übernachten (Tel. +39 0437 590896) oder sich bei einer leckeren Jause stärken.

Auf Strasse ein Stück weiter Richtung Gares und nach der zweiten Brücke rechts weg auf Wanderpfad dem Fluss Liera ins Tal folgen. Dieser mündet weiter unten auf einen Wirtschaftsweg und dieser auf die Strasse. Diese nur ein kurzes Stück bergab und wieder rechts auf Wirtschaftsweg über Soia dem Fluss Biois folgen bis dieser kurz vor Cencenighe auf die Strasse mündet.

Im Zentrum von Cencenighe links abbiegen nach Alleghe. Auf der Hauptstrasse bis Fontanelle. hier kann man auf eine weniger befahrene Nebenstrasse ausweichen, bei Sala wieder kurz auf der Hauptstrasse den Cordevole überqueren und gleich wieder auf der Nebenstrasse über Pale bis kurz vor Alleghe.

Nach einer weiteren Übernachtung im Hotel Alleghe am nächsten Morgen gemütlich mit einem Reisebus zurück zum Ausgangspunkt.

Topp:
+ Trail bis zur Capanna Cima Comelle
+ Abwechslungsreiche Abfahrt nach Cencenighe

Flop:
- Von Cencenighe bis Alleghe alles Strasse
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